Name: | ursprünglich „lale“ (wilde Blume/Schönheit) und die Blütenform wurde „tülbent“ (anatolische Kopfbedeckung - Turban) genannt, von „tülbent“ leitet sich „tulipa“ und letztendlich „tulpe“ ab (also wie so oft in der Geschichte ein Übersetzungsfehler? |
Symbolik: | die Buchstabenähnlichkeit des Wortes „lale“ zu „Allah“ und „Hilal“ (Mondsichel) ließ die Tulpe zum göttlichen Gleichnis werden, so findet man sie als ornamentalen und kalligraphischen Schmuck in Moscheen und religiösen Gebäuden, in der abendländischen Kultur finden wir die weiße Lilie, Madonnenlilie, als ihr Pendant aus der gleichen Pflanzenfamilie, ebenfalls ein Sinnbild für vollkommene Schönheit |
Gattung: | Familie der Liliengewächse |
Arten: | ca. 150 mit zahlreichen Hybriden (Mischlinge), zusammen ca. 5000 |
Herkunft: | Mittel- und Zentralasien (Persien, Afghanistan, Türkei) |
Verbreitung: | Asien - mit turkmenischen Nomaden nach Anatolien (Nationalblume: Sinnbild für Leben und Fruchtbarkeit) - mit Ogier Ghislain de Busbecq (Gesandter Ferdinand I v. Österr.) aus Konstantinopel nach Wien in die Hände des Hofgärtners Charles de I´Écluse - 1593 ging I´Écluse als Prof. an die Universität Leiden in den Niederlanden (Ausbruch der Tulpomanie um 1640: mit Spiegelkabinetten für eine einzelne Tulpe u. Tulpengemälden) |
Wertigkeit: | um 1640 entsprach der Wert der „Blume des Barocks“ eines Grachtenhauses, heute deckt die Niederlande 80% der Tulpennachfrage auf dem Weltmarkt ab (durchschnittlich 0,20€ pro Tulpe) |
Blütezeit: | März-Mai (durch Temperaturbehandlung: November-Mai) |
Pflanzzeit: | September |
Wachstum: | feuchtes Frühjahr, heiße und trockene Sommer, kühle Nächte, kalte Winter, nährstoffreiche leicht durchlässige Böden mit einem pH-Wert 6,5-7,0, niedriger Wasserbedarf |
Vermehrung: | Samen (benötigen 6 Jahre bis zur ersten Blüte, Hybride können in der Regel nicht ausgesät werden), Abtrennung der Tochterzwiebeln |
Eigenschaften: | mehrjähriges (durch Ausbildung von Tochterzwiebeln), krautiges, einkeimblättriges Zwiebelgewächs mit einer Wuchshöhe von 10-70cm, zwittrige Blüte mit 6 Blüten- und 6 Staubblättern sowie 3 verwachsene Fruchtblätter, lanzettenförmige Blätter und Einzelblüte, Antibiotische Wirkung kann zu Hautreizungen- und Entzündungen führen, und nicht jede Tulpe ist als Schnittblume geeignet (Schnittblumen: Angelique, Crispa Tulpe Canasta, Super Tulpe Gavota, Dreamshow) |
Pflege: | verblühte Tulpen sollten vor der Samenbildung entfernt, das Laub stehen lassen bis es vertrocknet ist, dass kräftigt die Zwiebel, vertragen keine Staunässe, als Schnittblume ganz leicht mit einem scharfen Messer anschneiden und ins Eiswasser stellen (gerne mit Eiswürfeln) |